Gaming PC zusammenstellen – Schritt für Schritt zum eigenen Computer

Gaming PC zusammenstellen – Schritt für Schritt zum eigenen Computer

Wer zum ersten Mal einen Gaming PC zusammenstellen möchte und sich dazu entscheidet diese Aufgabe alleine zu bewältigen, hat den ersten Schritt bereits gemacht! Denn allein der Gedanke an sämtliche PC Komponenten, Kabel und Anschlüsse kann einschüchternd sein. Doch wenn ihr schon zu uns gefunden habt, wollen wir euch auch so gut es geht dabei unterstützen. Einen Gaming PC zusammenstellen ist heutzutage kein Hexenwerk mehr. Die simplen Plug-and-Play Lösungen vereinfachen den Prozess enorm, sodass auch Leute ohne Erfahrung dazu in der Lage sein sollten, diese technische Aufgabe zu bewältigen. Solange ihr auf die mitgelieferten Anleitungen der PC Komponenten achtet und nicht versucht irgendwo was reinzuprügeln, sollte auch nichts schief gehen.

Aus diesen Komponenten könnt ihr euren Gaming PC zusammenstellen:

  • Gehäuse
  • Mainboard
  • Prozessor / CPU (Intel / AMD Ryzen)
  • Grafikkarte / GPU (Nvidia GeForce / AMD Radeon)
  • CPU Kühler
  • Netzteil
  • Arbeitsspeicher (DDR4 RAM)
  • Festplatte (SSD / HDD)
  • Lüfter

Werkzeuge

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In der Theorie reicht ein einziger Kreuzschlitzschraubendreher aus um einen Gaming PC zusammenstellen zu können. Doch es ist nicht verkehrt noch einige zusätzliche Werkzeuge parat zu haben. Beispielsweise kann eine Zange oder eine einfache Pinzette nützlich sein um die kleinen Schrauben richtig zu platzieren oder aus dem Gehäuse zu holen, falls sie irgendwo zwischen gefallen sind. Für das richtige Kabelmanagement solltet ihr auch Klettkabelbinder am Start haben. Duch diese kleinen aber sinnvollen Helfer bleibt alles ordentlich, sodass ihr auch überall gut herankommt. Aber extra Geld dafür ausgeben braucht für gewöhnlich nicht, da sich die Klettkabelbinder im Lieferumfang der meisten Gaming PC Gehäuse befinden. Antistatische Handschuhe oder Armbänder beim Zusammenstellen können auch nicht Schaden. Besonders wenn ihr den ganzen Tag auf dem Teppich rumrutscht oder eure Katze streichelt. Es gibt viele Disskussionen übers Erden (Heizungsrohr, PC Gehäuse, Erdleiter-Bügel an der Steckdose…), ich will an der Stelle auch kein Fass öffnen. Persönlich gibt es auch Tage wo ich dran denke während ich schon meine Finger an den Komponenten habe… Bei mir ist noch nie etwas passiert aber wenn es mal passieren sollte, muss das Portmonnaie am meisten einstecken, gerade wenn man mit teurer Hardware zu tun hat.

Sorgt beim Gaming PC zusammenstellen auf jeden Fall dafür, dass ihr genügend Platz habt. Und da eignet sich wohl nichts besser als ein großer Gaming Schreibtisch. Natürlich kann man es auch auf dem Boden machen, aber es ist wesentlich angenehmer dabei zu stehen.

Zeit zum Zusammenstellen

Ihr habt wahrscheinlich Wochen damit verbracht die richtigen Komponenten für euren eigenen Gaming PC herauszusuchen. Hinzu kommt die ständige Suche nach den perfekten Angeboten und die Frage ob man jetzt zuschlagen oder auf die nächste Generation warten soll. Doch falls ihr gerade erst angefangen habt, haben wir euch einige Builds zusammengestellt.

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Schritt für Schritt den Gaming PC zusammenstellen

1. Ausziehen

Als erstes solltet ihr das Gehäuse so gut es geht vorbereiten, indem ihr alle möglichen Klappen und Platten entfernt und diese in einem sicheren Ort aufbewahrt. Wir nutzen dafür immer den Karton von dem Gehäuse. Um Schrauben und andere Kleinteile aus dem Bauprozess rauszuhalten, empfehlen wir eine Schüssel oder Frischhaltedosen.

2. Lüfter

Wenn ihr Ersatz- oder Extralüfter gekauft habt, ist es jetzt an der Zeit sie an den Stellen einzubauen, wo ihr sie braucht. Sorgt für einen ausgewogenen Airflow, soll heißen dass auch genauso viel Luft aus dem Gehäuse kommt wie ihr reinbringt. Wenn ihr euch nicht sicher seid in welche Richtung der CPU Kühler bläst, solltet ihr auf den Lüftern für gewöhnlich einen Richtungshinweis finden.

3. Mainboard

Bevor es an das Mainboard geht, solltet ihr vorher einige Dinge im Gehäuse prüfen. Schaut nach ob Abstandshalter für das Motherboard vorinstalliert sind und stellt sicher, dass die Anzahl und Abstände mit den Löchern auf eurem Motherboard übereinstimmen. Als nächstes solltet ihr prüfen ob euer PC Gehäuse einen großen CPU-Ausschnitt hat, falls nicht wollt ihr an dieser Stelle vielleicht eine zusätzliche Backplate oder eine M.2 SSD einsetzen. Wenn ihr damit durch seid holt die I/O-Blende von eurem Mainboard hervor und drückt sie in das dafür vorgesehen Rechteck auf der Rückseite eures Gaming PCs. Auf der I/O-Blende sind alle In- und Outputs wie beispielsweise USB-, Internet- oder Audio-Slots des Motherboards zu sehen. Stellt sicher dass es nicht nur fest sitzt, es sollte auch richtig rum sein.

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Als nächstes legt ihr euer Mainboard ins Gehäuse. Am einfachsten geht dies wenn ihr das Mainboard bei der I/O-Blende ansetzt und dann langsam auf die Abstandshalter ablegt. Dann müsst ihr das Ding nur noch mittels der mitgelieferten Schrauben befestigen und das wars auch schon. Achtet allerdings darauf, dass ihr die richtigen Schrauben verwendet!

4. CPU Installation

Als nächstes wird der Prozessor in das Mainboard eingesetzt. Hier kann sich das Ganze etwas unterschiedlich verhalten, je nachdem für welche Marke/Prozessorfamilie ihr euch entscheidet. Bei gewöhnlichen Intel CPUs öffnet ihr den Prozessorsockel indem ihr den Metallhebel umlegt. Die Kunststoffabdeckung bleibt dabei an Ort und Stelle. Anschließend setzt ihr die CPU vorsichtig in den Sockel ein, wobei das goldene Dreieck in der unteren linken Ecke des Prozessors mit dem Dreieck an dem Sockel übereinstimmen sollte. An dieser Stelle möchten wir euch nochmal ans Herz legen darauf zu achten, dass ihr geerdet seid. Ihr wollt euch ja nicht direkt am Anfang den Spaß beim Gaming PC zusammenstellen verderben.

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Zu guter Letzt bringt ihr den Metallhebel wieder in seine ursprüngliche Position. Bei diesem Vorgang sollte die schwarze Plastikabdeckung herausspringen, also erschreckt euch nicht. Schmeißt die Abdeckung nicht weg sondern bewahrt sie sicher auf, damit die Pins des Motherboards geschützt bleiben falls ihr den Prozessor wieder entfernt. Falls ihr eine AMD CPU installiert, ist die Installation nicht ganz so aufregend. Hier gibt es keine Klemme oder Halterung. Ihr hebt ganz einfach den Metallarm an, und genau wie beim Intel nimmt ihr auch den Ryzen Prozessor und achtet auf die Dreiecke an Prozessor und Sockel. Sobald die Löcher auf der Unterseite des Prozessors mit den Stiften des Sockels übereinstimmen, fällt der Prozessor in den Sockel. Abschließend wird der Metallarm wieder gesenkt und die Installation ist abgeschlossen.

Egal wie oft man es macht, es ist immer wieder ein Nervenkitzel!

5. Arbeitsspeicher

Als nächstes auf der Liste haben wir den RAM. Drückt dazu einfach die Verriegelungen des Steckplatzes an beiden Enden runter und setzt anschließend das Arbeitsspeichermodul richtig herum und mit leichtem Druck in den Steckplatz ein. Ihr solltet ein leichtes Klicken wahrnehmen das euch mitteilt, dass der Arbeitsspeicher jetzt eingerastet ist. Falls ihr 3 Slots gegeben habt aber nur zwei davon benötigt, nutzt am besten die Letzteren Steckplätze.

6. CPU Kühler Installation

Kommen wir zum letzten komplizierten Vorgang beim Gaming PC zusammenstellen. Bei den meisten CPU Kühlern von Drittanbietern muss eine Backplate angebracht werden, was ihr wahrscheinlich schon bei Schritt 3 umgesetzt habt. Jeder einzelne Kühler hat auch seine eigene Gebrauchsanweisung. Diese solltet ihr solltet ihr gründlich befolgen, aber das Anbringen der Backplate mit den vier dazugehörigen Schrauben muss eigentlich immer gemacht werden. Ist alles vorbereitet kommt es zum Auftragen der Wärmeleitpaste. Moderne CPU Kühler sind bereits vor präpariert und können einfach aufgesetzt werden. Wenn sich aber Folie auf der vorbereiteten Wärmeleitpaste befindet, solltet ihr diese natürlich zuerst entfernen. Falls euch dieser Schritt nicht erspart bleiben sollte, müsst ihr selber Hand anlegen. Dazu könnt ihr ganz einfach einen erbsengroßen Klecks auf die Mitte des Prozessors setzen. Sobald ihr dann den Kühler montiert, verteilt sich die Paste von selbst und euer Job ist damit erledigt.

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Bei den meisten CPU-Kühlern mit Lüfter ist es einfacher ihn ohne Lüfter anzubringen. Richtet den Kühlkörper vorsichtig auf die Gewinde der Montageplatte aus und schraubt ihn mit den dazugehörigen Schrauben fest. Danach müsst ihr den Lüfter wieder an den Kühlkörper anschließen und das Lüfterkabel an den 4-Pin-Anschluss am Motherboard anbringen. Wasserkühler folgen in der Regel dem gleichen Konzept, erfordern jedoch etwas mehr Vorarbeit. Ihr müsst wahrscheinlich die Lüfter vorher an den Radiator anbringen und diesen dann in eurem PC Gehäuse montieren. Je nachdem welchen Wasserkühler ihr benutzt, könnte es auch sein dass ihr ein zweites vierpoliges Kabel in den entsprechenden AIO Wasserkühler anschließen müsst.

Wenn ihr schon dabei seid könnt ihr auch gleich den Rest eurer Systemlüfter in alle verfügbaren Steckplätze auf dem Mainboard stecken. Sollte euer PC-Gehäuse über einen integrierten Lüftercontroller an der Rückseite des Gehäuses verfügen, indem ihr eure Lüfter einstecken könnt, fehlt nur noch der Stromanschluss des Controllers, der meistens über USB sichergestellt wird.

7. Festplatten Installation

Sobald der Speicher eingelegt ist, könnt ihr euch auf HD oder SSD Festplatte konzentrieren. Unser NZXT H400i hat an der Vorderseite eine kleine SSD-Halterung. Das Montieren von 2.5 Zoll Laufwerken ist ein Kinderspiel, da ihr sie einfach einschieben könnt mit Option sie durch 4 Schrauben komplett sicherzustellen.

Die meisten modernen PC Gehäuse werden heutzutage mit SSD-Einschüben produziert. Falls es bei euch doch nicht der Fall sein sollte, haben auch die gewöhnlichen 3,5 Zoll Festplatten Gehäuse bestimmte Fixierungspunkte an denen ihr eine SSD montieren könnt. Doch egal welchen Typ Festplatte ihr installieren wollt stellt sicher, dass die Verbindungsanschlüsse zu einem Kabelausschnitt im Gehäuse zeigen, das vereinfacht euch das Kabelmanagement.

8. Positionierung der PSU (Netzteil)

So, jetzt habt ihr Mainboard, CPU und Speicher installiert. Als Nächstes ist das Netzteil an der Reihe. Falls ihr über eine modulare PSU verfügt, schaut vorher welche Kabel ihr benötigt und verbindet sie mit dem Netzteil. Wenn euer Case mit einer Netzteilhalterung geliefert wird, schraubt sie ab und befestigt sie an dem Netzteil. Dann fädelt ihr die Kabel durch den Netzteileinschub auf der Rückseite des Gehäuses und anschließend platziert ihr das Netzteil auf die dafür vorgesehene Position und befestigt die Halterung wieder mit dem Gehäuse.

Abhängig von der Konstruktion eures Gehäuses solltet ihr den Lüfter korrekt ausrichten, damit die PSU sich frische Luft holen und Wärme abgeben kann. In den meisten Fällen empfehlen wir den Lüfter nach unten oder zur Innenseite eures PCs auszurichten.

9. Alle Tasten

Damit auch alle Tasten an der Vorderseite des Gehäuses funktionieren, müssen diese auch richtig angeschlossen werden. Glücklicherweise ist es bei dem NZXT H400i ein einzelner Block der direkt an dem I/O Header des Mainboards angeschlossen werden kann. Für alle anderen, nehmt die einzelnen Pins und schaut in der Installationsanleitung des Mainboards wie welche Kabel und Pins verbunden werden. Dabei immer darauf achten, dass der Plus-Pol auch an den Plus-Pol kommt. Seid bei dieser Art von Arbeit auch nicht allzu grob, sonst könnten sich die Pins verbiegen. Jetzt solltet ihr auch direkt den USB-3.0, USB-2.0 sowie den Audio Passthrough anschließen. Audio befindet sich auf den meisten Mainboards linksunten. Die Audio sowie USB Steckplätze sind meisten beschriftet also sollte dies auch kein Problem für euch darstellen. Das USB 3.0 Kabel ist mit einem blauen Ende versehen, also ganz einfach zu erkennen.

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10. Kabelsalat

Jetzt könnt ihr die restlichen Stromkabel anschließen. Identifiziert das 8-polige EPS Kabel, schiebt es auf der Rückseite des Gehäuses durch den Kabelkanal und steckt es in den 8-poligen Steckplatz oben auf dem Mainboard. Anschließend nehmt ihr das 20- bzw. 24-polige ATX Kabel verlegt es ebenfalls sorgfältig und steckt es in den entsprechend großen Steckplatz. Als Nächstes nimmt ihr den SATA-Stecker und schließt ihn an eine beliebige Festplatte an. Falls ihr zufällig was an der Vorderseite des Gehäuses angebracht habt, führt das SATA-Stromkabel durch die Netzteilabdeckung, Ösen und Löcher hinein in die montierte 2.5 Zoll Festplatte. Das gleiche macht ihr auch für alle anderen Speichermedien. Vergesst nicht das SATA-Kabel auch am Motherboard anzuschließen. Zuletzt solltet ihr das PCIe-Netzkabel durch den Ausschnitt in die PSU stecken, damit es für die Installation der Grafikkarte vorbereitet ist.

11. Grafikkarte

Endlich kommen wir zum letzten Puzzleteil unseres Meisterwerks. Schaut auf dem Motherboard nach den PCIe-Steckplätzen in der Nähe eures Prozessors. Anschließend sucht ihr euch einen davon aus und entfernt dementsprechend die Slot-Blenden. In der Regel müssen dafür nur zwei Schrauben entfernt werden. Bei günstigeren Gehäusen werden sie abgeknickt. Anschließend muss nur die Halterung auf dem PCIe-Slot geöffnet und die Grafikkarte vorsichtig mit den Ein- und Ausgängen zur Rückseite des Gehäuses eingesteckt werden. Das war auch der letzte Punkt auf unserem Gaming PC zusammenstellen Beitrag. Also schmeißt die Kiste an, geht ins BIOS, checkt eure Temperaturen, aktiviert wenn ihr wollt XMP (Extreme Memory Profile) für Intel und DOCP (Direct Over Clock Profile) für AMD und ihr seid bereit mit dem besten Gaming PC durchzustarten!

Fazit zum Build

Heutzutage ist das Zusammenstellen von Gaming PCs dank komfortablen Gehäusen und vielen Anleitungen im Netz oder auf Videoportalen wesentlich einfacher geworden, und kann problemlos von jedem umgesetzt werden. Hat man allerdings einmal damit angefangen, kann der Spaß auch ganz schön teuer werden, da man immer wieder ein Auge auf neue Komponenten wirft, die den PC noch leistungsstärker oder ästhetischer machen. Doch es ist mit einer Menge Spaß verbunden, also nur Mut zum Zusammenbau eures eigenen Gaming PCs!